Die chinesischen Anforderungen an den Veredelungsverkehr verstehen

Die Inanspruchnahme des Veredelungsverkehrs bietet Importeuren und Exporteuren bei ihren Geschäften in China Erleichterungen bei Zöllen und anderen Steuern. Doch welche Vorteile bietet dieses System und welche Schritte müssen Händler unternehmen, um dieses Einsparungspotenzial nutzen zu können?

Der Veredelungsverkehr ist neben dem allgemeinen Handel und dem Handel mit Zolllagern eine der drei wichtigsten Handelsarten in China. Dabei importieren einheimische Unternehmen Rohstoffe oder andere Zwischenprodukte aus dem Ausland, bevor sie diese in lokalen Produktionsstätten weiterverarbeiten. Die fertigen Mehrwertwaren werden dann exportiert und dürfen nicht für den inländischen Verbrauch verwendet werden.

Ein wesentlicher Vorteil des Veredelungsverkehrs besteht darin, dass die Unternehmen von Zöllen auf alle eingeführten Waren befreit sind, einschließlich Rohstoffen, Hilfsstoffen, Teilen, Zubehör oder Verpackungen, sofern die aus diesen Waren hergestellten Endprodukte anschließend exportiert werden.

Seit der Einführung der Vorschriften in den 1970er Jahren ist der Veredelungsverkehr ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Handelsstrategie geworden. Offizielle Zahlen der Allgemeinen Zollverwaltung des Landes zeigen, dass der Wert des Veredelungsverkehrs im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent gestiegen ist und insgesamt 8,5 Billionen RMB (1,27 Billionen US-Dollar) erreicht hat. Dies entsprach 21,7 Prozent des gesamten Außenhandelsvolumens des Landes.

Um die Vorteile reduzierter Zölle für den verarbeitenden Handel nutzen zu können, müssen Unternehmen ein Registrierungshandbuch erstellen und im Voraus die Genehmigung der chinesischen Zollbehörde einholen.

Dieses Handbuch sollte Angaben zu den einzuführenden Materialien, den daraus hergestellten Fertigerzeugnissen und der Verbrauchsquote enthalten, d. h. dem Nettogewicht oder dem Verhältnis der Zusammensetzung der einzelnen Rohstoffe, die Eingang in eine Einheit des Fertigerzeugnisses finden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Materialien korrekt kategorisiert werden, damit die lokalen Einfuhrbestimmungen eingehalten werden.

Nach der Genehmigung müssen diese Unterlagen bis zum Enddatum der Aktivitäten aufbewahrt werden, wobei jeder Import/Export auf der Grundlage der Freigabe aufgezeichnet und die Menge der für die Produktion verbrauchten Materialien im Handbuch abgezogen wird. Nach Abschluss der genehmigten Ausfuhren müssen das Handbuch und andere Nachweise dem Zoll zur Überprüfung vorgelegt werden.

Die Zollbehörden prüfen die Anmeldung, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Dies beinhaltet:

• Sicherstellung, dass die eingeführten Materialien mit den Einfuhrverträgen übereinstimmen.
• Bestätigung, dass die Menge der hergestellten Waren mit der Menge der eingeführten Materialien übereinstimmen.
• Sicherstellung der Angemessenheit gemeldeter Materialverluste.

Erfolgt dies zur Zufriedenheit der Behörden, können Zölle und Mehrwertsteuer nicht erhoben werden. Gibt es jedoch Unstimmigkeiten, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Die Strafen für schwere Verstöße – definiert als Hinterziehung von mindestens 500.000 RMB (ca. 70.000 $) an Steuern – können Geldstrafen von bis zum Fünffachen des hinterzogenen Betrags oder Haftstrafen zwischen drei und zehn Jahren umfassen.

Die Einhaltung dieser Vorschriften durch die Unternehmen kann ein sehr komplizierter Prozess sein, wobei sich manuelle Lösungen als zeitaufwändig und fehleranfällig erweisen können. Dazu müssen Importeure und Exporteure Stammlisten mit Daten erstellen, Feeders anschließen, die regelmäßig aktualisiert werden können, wo immer Waren produziert und exportiert werden, und ein elektronisches Handbuch erstellen, um die Daten zusammenzustellen und zu deklarieren.

Daher lohnt sich eine fortschrittliche Softwarelösung, die alle Zollverpflichtungen eines Unternehmens über eine einzige Plattform abwickeln kann. Die Möglichkeit, Einfuhr- und Ausfuhranmeldungen zu automatisieren, den Verlauf von Rohstoffen und Fertigwaren einfach zu verfolgen und die Registrierung und Aktualisierung von Handbüchern zu verwalten, vereinfacht den Prozess ganz erheblich.

Dies wiederum verringert das Fehlerrisiko und stellt sicher, dass alle Unternehmen den korrekten Betrag an Zöllen für Importe und Exporte nach und aus China zahlen.

Um diese Compliance zu gewährleisten, bietet MIC ein speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittenes MIC-CUST® Modul an, das das "Processing Trade" Verfahren zusammen mit einer effizienten Bestandsverwaltung unterstützt. Darüber hinaus ermöglicht sie automatisierte Import- und Exportdeklarationen, die den Anforderungen der chinesischen Zollbehörden entsprechen.