Warum brauchen Händler hochentwickelte FTA-Software?
Freihandelsabkommen (FTAs) bieten Unternehmen großartige Möglichkeiten, Waren zollfrei, ohne Quotenverwaltung oder andere bürokratische Hürden ein- und auszuführen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Verfahren zum Versand von Waren im Rahmen dieser Abkommen immer einfach sind.
Bei Einfuhren in die USA beispielsweise sind – selbst bei Nutzung der Vorteile von Freihandelsabkommen – immer noch eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Fragen wie Ursprungsregeln und Lieferantenmanagement können Unternehmen immer noch Probleme bereiten und den Zeitaufwand und die Kosten für die Zollabfertigung von Waren erhöhen.
Zur Lösung dieser Probleme lohnt sich der Einsatz einer wirksamen FTA-Software, die den gesamten Prozess abwickelt. Dadurch lassen sich kritische Handlungen und Erklärungen von Unternehmen gegenüber der US-Zollbehörde CBP und anderen Behörden erheblich rationalisieren, so dass die Einhaltung der FTA-Anforderungen jederzeit gewährleistet ist.
Kenntnis über die Freihandelsabkommen der USA
Im Vergleich zu einigen ihrer Verbündeten verfügen die USA nur über relativ wenige vollständige Freihandelsabkommen mit Partnerländern weltweit. Während beispielsweise die EU über 41 Handelsvereinbarungen mit 72 Ländern und Gebieten, und das Vereinigte Königreich über 38 aktive Freihandelsabkommen verfügen, sind es bei den USA lediglich 14 umfassende Freihandelsabkommen mit 20 Ländern.
Das wichtigste dieser Abkommen ist das trilaterale USMCA-Abkommen mit den Nachbarländern Kanada und Mexiko den beiden größten Handelspartnern der USA. Weitere US-Freihandelsabkommen, die von der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP aufgeführt werden, sind Folgende:
- Freihandelsabkommen mit Australien (AUFTA)
- Freihandelsabkommen mit Bahrain (BHFTA)
- Freihandelsabkommen zwischen Zentralamerika und der Dominikanischen Republik (CAFTA-DR)
- Freihandelsabkommen mit Chile (CLFTA)
- Freihandelsabkommen mit Kolumbien (COTPA)
- Freihandelsabkommen mit Israel (ILFTA)
- Freihandelsabkommen mit Jordanien (JOFTA)
- Freihandelsabkommen mit Korea (KORUS)
- Freihandelsabkommen mit Marokko (MAFTA)
- Freihandelsabkommen mit Oman (OMFTA)
- Freihandelsabkommen mit Panama (PATPA)
- Freihandelsabkommen mit Peru (PETPA)
- Freihandelsabkommen mit Singapur (SGFTA)
Zudem hat das Land ein weniger umfangreiches Handelsabkommen mit Japan – dem viertgrößten Handelspartner der USA – geschlossen, das die Abschaffung oder Reduzierung von Zöllen für 241 Produktlinien vorsieht.
Einhaltung der Ursprungsregeln
Einer der wichtigsten Bereiche für Importeure, die in die USA liefern, wird die Einhaltung der Ursprungsregeln sein. Diese werden zur Bestimmung verwendet, ob für Waren, die von den FTA-Partnern in die USA eingeführt werden, tatsächlich eine zollfreie Behandlung gilt. Stammen zu viele Komponenten tatsächlich aus anderen Ländern, sind möglicherweise dennoch Zölle zu zahlen.
Einzelheiten zu Ursprungsregeln fallen bei jedem Freihandelsabkommen unterschiedlich aus. Die Berechnungen für Abkommen mit Ländern wie Australien, Chile, Kolumbien, Korea und Singapur werden auf der Grundlage der Produktklassifikationsnummern des Harmonisierten Systems vorgenommen. Israel, Jordanien, Bahrain, Marokko und Oman hingegen verwenden die Methode mit einem Schätzwert von 35 Prozent – das bedeutet, dass 35 Prozent des Endwerts einer Ware ihren Ursprung in diesen Ländern haben müssen, um in den Genuss der Vorteile der FTAs zu kommen.
Derartige Festlegungen können für Unternehmen schwierig sein, insbesondere wenn es sich um komplexe Industriegüter handelt. Die Nutzung einer umfassenden FTA-Software kann einen Großteil der Arbeit abnehmen, indem sie den tatsächlichen Ursprung eines Artikels berechnet und die korrekte Bescheinigung in einem Format ausstellt, das alle Vorgaben der US-Regierung erfüllt. Für Importeure bedeutet dies Gewissheit bei der Einhaltung der Vorschriften und damit innere Ruhe.
Effiziente Verwaltung von Lieferantenerklärungen
Präzise Lieferantenerklärungen sind entscheidend für die Richtigkeit der Ursprungsbescheinigungen. Sind diese verspätet, unvollständig oder ungenau, kann dies zur Übermittlung falscher Angaben an die Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP führen. Dies wiederum kann eine Reihe von Konsequenzen nach sich ziehen: Von der Verzögerung von Sendungen in den Häfen und Vorlage korrekter Unterlagen bis hin zu möglichen Zusatzkosten, wenn Unternehmen sich fälschlicherweise auf den zollfreien Status berufen haben.
Ein weiterer wichtiger Vorteil eines FTA-Softwaresystems besteht darin, diese Vorgänge problemlos an einem Ort verwalten zu können. Ein umfassendes Tool sollte in der Lage sein, die Erfassung wichtiger Informationen zu automatisieren und manuelle oder automatische Anfragen über das Internet, per E-Mail oder in Papierform zu versenden.
Die richtige Software sollte eine einfache Zuordnung und Pflege von Lieferanten ermöglichen und ein standardisiertes Verfahren zur Verwaltung von Lieferantenerklärungen bereitstellen, egal in welchem Land die Lieferanten ihren Sitz haben. Bei Änderungen von Lieferantenerklärungen sollte sie auch eine automatische Neuberechnung der Positionen durchführen können, einschließlich der Neuausstellung von Dokumenten bei einer Änderung des Ursprungsstatus.