Welche Rolle wird die KI im Welthandel spielen?

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Wie könnte die Entwicklung von KI den Umgang mit Sendungen im Welthandel verändern?


Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der größten Trends des Jahres 2023 Ihre Auswirkungen werden in vielen Bereichen zu spüren sein, von der Automobilindustrie über das Gesundheitswesen bis hin zur Kunst. Bei der rasant voranschreitenden Entwicklung in diesem Bereich ist es unvermeidlich, dass die KI-Revolution früher oder später auch den Welthandel erreichen wird.

Wie wird dieser dann für Händler, Logistikunternehmen und andere am Welthandel beteiligte Organisationen aussehen? 

Vorteile einer stärkeren Automatisierung

Eine Schlüsselrolle bei der KI spielt die Fähigkeit, viele monotone manuelle Prozesse zu verringern, wie z. B. die elektronische Ablage von Kundendaten und das Zusammenstellen wichtiger Dokumente von verschiedenen Lieferanten. 

Dies dürfte viele wichtige Logistikprozesse erheblich rationalisieren und Probleme wie Verzögerungen bei der Suche nach den richtigen Papieren an den Zollhäfen verringern. Neben der Automatisierung der Anmeldungen am Grenzübergang können damit auch Fehler in der Dokumentation erkannt werden.

Die KI kann auch für mehr Transparenz in der gesamten Lieferkette sorgen, indem sie Daten aus verschiedenen Quellen wie Geschäftsunterlagen, Online-Meldungen und staatlichen Datenquellen analysiert, um die sichersten, schnellsten oder kostengünstigsten Versandrouten zu ermitteln.

Änderungen bei den Versandarten?

Auf praktischer Ebene kann das Aufkommen der KI auch zu Veränderungen bei den Warenarten führen, die weltweit befördert werden. Durch die Verbindung von KI mit Werkzeugen wie dem 3D-Druck könnten bestimmte Teile bei Bedarf näher am Verwendungsort hergestellt werden, was die Nachfrage nach einigen Warenkategorien verringern würde. Für Unternehmen könnte die KI auch bei der Suche nach alternativen Bezugsquellen für Bauteile oder Rohmaterial nützlich sein.

Auch könnten die Grenzen zwischen Waren- und Dienstleistungsverkehr verschwimmen, weshalb Logistikunternehmen überdenken müssen, welche Regeln und Richtlinien für Sendungen gelten. So etwa die Frage, ob KI-Tools wie selbstfahrende Autos als Ware oder als Dienstleistung eingestuft werden. Diese Lücken in den Richtlinien müssen eher früher als später geschlossen werden, denn derzeit besteht weltweit einen Flickenteppich an unterschiedlichen Vorschriften, der zu höheren Kosten im Handel führen kann.

KI als Hilfe bei der Zolltarif-Einstufung

Ein weiterer Bereich, in dem KI eingesetzt werden kann, ist die zolltarifliche Einstufung von Waren. Dies kann derzeit ein komplexer Prozess sein, insbesondere wenn es sich um Industrieerzeugnisse mit vielen Teilen handelt. Infolgedessen kann die korrekte Berechnung der Zollsätze ein sehr arbeitsintensiver Teil des Zollverfahrens sein.

Durch den Einsatz von KI mit Technologien wie der Verarbeitung natürlicher Sprache lässt sich dieser Prozess jedoch durch Automatisierung erheblich verbessern. Beispielsweise hat MIC kürzlich für einen großen E-Commerce-Anbieter ein KI-Modell mit 650.000 Teilen und 3,1 Millionen Produktbildern für die Zolltarifklassifizierung trainiert. Mit diesem Modell lässt sich ein Produkt auf der Grundlage eines Bildes und einer Beschreibung klassifizieren, wodurch sich die Klassifizierungsgeschwindigkeit ganz erheblich erhöht und gleichzeitig das Fehlerrisiko verringert wird.

Derartige Lösungen versprechen eine Änderung bei der Abwicklung wichtiger Prozesse in den kommenden Jahren, indem sie Zollmanagern viel Zeit und Ressourcen ersparen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Unternehmen den Behörden in aller Welt zur Einhaltung der Vorschriften genaue Zolltarifklassifizierungen melden.