Südkorea bestätigt Freihandelsabkommen mit den Philippinen – wer sind die größten Nutznießer?

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Die Staatsoberhäupter von Südkorea und den Philippinen haben ein neues bilaterales Freihandelsabkommen unterzeichnet.


Die Philippinen und Südkorea haben ein neues Freihandelsabkommen (FTA) unterzeichnet, von dem erwartet wird, dass es die Investitionsbeziehungen zwischen beiden Ländern verstärken und Arbeitsplätze schaffen wird.

Die Gespräche über ein Abkommen wurden zwar bereits vor einiger Zeit abgeschlossen, aber die formelle Unterzeichnung des Abkommens erfolgte Anfang dieses Monats am Rande des jährlichen Gipfeltreffens der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) in Jakarta, wobei sowohl der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. als auch sein südkoreanischer Amtskollege Yoon Suk-yeol anwesend waren.

Marcos sagte, das Abkommen zeige den Einsatz beider Länder für „gegenseitiges Wirtschaftswachstum und Entwicklung“. 

Er fügte hinzu: „Das Freihandelsabkommen wird unsere bilateralen Handels- und Investitionsbeziehungen mit der Republik Korea stärken, insbesondere weil es Arbeitsplätze schafft und dazu beiträgt, den Vorteil der Philippinen als ideales regionales Drehkreuz für intelligente und nachhaltige Investitionen zu nutzen.“

Wie wird sich das Abkommen nun auf den bilateralen Handel zwischen den beiden ostasiatischen Ländern auswirken, und welche Wirtschaftsbereiche könnten am meisten davon profitieren?

Was umfasst das Abkommen?

Ein wesentlicher Bestandteil des Freihandelsabkommens ist eine deutliche allgemeine Zollsenkung. Der Nachrichtendienst Asean Briefing meldet, Südkorea habe zugestimmt, die Zölle auf 94,8 Prozent der philippinischen Produkte abzuschaffen, während 96,5 Prozent der von den Philippinen aus Korea importierten zollfrei sein werden.

Neben den reduzierten Zöllen sieht das Abkommen auch den Ausbau der technischen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern und die Erhöhung der Kapazitäten für den bilateralen Handel vor. Besondere Schwerpunktbereiche sind dabei intelligente Landwirtschaftstechnologien, die Herstellung von Elektrofahrzeugen und die Filmproduktion.

Die Philippinen konnten auch Zusagen für eine verstärkte Unterstützung bei künftigen gesundheitlichen Notlagen erreichen. Dabei sichert Südkorea eine Zusammenarbeit in Bereichen wie der Impfstoffproduktion und der Verteidigungsindustrie zu.

Welche Sektoren werden profitieren?

Zu den Sektoren, die von den erleichterten Handelsbedingungen aufgrund des Abkommens profitieren werden, zählt die südkoreanische Automobilindustrie. Die neuen Bestimmungen werden Herstellern wie Hyundai und Kia sowie Zulieferern ermöglichen, ihre Präsenz auf den Philippinen auszubauen, da die Zölle auf viele Automobilteile und -komponenten nun wegfallen. Bislang waren diese Marken nur in geringem Umfang im Land vertreten.

Auch der Agrarsektor der Philippinen soll davon profitieren. So werden beispielsweise Bananenlieferungen nach Südkorea in fünf Jahren zollfrei sein, was einen erheblichen Vorteil im Vergleich zum bestehenden Freihandelsabkommen der ASEAN-Staaten mit Korea bietet, das diese Produkte ausdrücklich vom zollfreien Zugang ausgeschlossen hat. Dies betrifft auch weitere Waren wie Ananaskonserven, die in sieben Jahren zollfrei werden.

Südkoreas IT- und Elektronikunternehmen, die traditionell zu den größten Triebkräften der Wirtschaft gehören, werden ebenfalls neue Möglichkeiten auf den Philippinen erkunden können, was zu verstärkten Investitionen und Technologieaustausch führen könnte, während Dienstleistungsanbieter im Finanz- und Telekommunikationssektor sowie freiberufliche Dienstleistungsunternehmen ebenfalls von einer verstärkten Zusammenarbeit profitieren werden.

Marcos fügte hinzu: „Die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zeugt vom Willen zur Verwirklichung der vielen Möglichkeiten gegenseitiger Ergänzung und Zusammenarbeit zwischen den Philippinen und Südkorea und ein noch größerer Meilenstein für unsere wirtschaftliche Freundschaft.“