Der Aufbau globaler Lieferketten kann äußerst kostspielig und kompliziert sein. Insbesondere für große Produktionsunternehmen, die Komponenten aus der ganzen Welt beziehen müssen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Ketten sowohl effizient als auch kostengünstig sind.
Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Bei der Entscheidung über den Beschaffungsweg achten viele Unternehmen allerdings nur auf den Grundpreis und die Versandkosten von Waren oder Rohstoffen. Das läuft jedoch nicht unbedingt auf die billigste Lösung hinaus, sobald man die unterschiedlichen Zölle, Tarife und Kontingente berücksichtigt.
Denn durch die Nutzung von Ländern mit günstigen Freihandelsabkommen (FTA) können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre Lieferketten optimieren und so kostengünstig wie möglich gestalten. In einem Umfeld, in dem der internationale Handel in den letzten Jahren große Umwälzungen erlebt hat – vom Brexit über den Handelskrieg zwischen China und den USA bis hin zu geopolitischen Verwerfungen – kann dies enorme Vorteile in Bezug auf Kosten und Stabilität bieten.
Wie also können Unternehmen sicherstellen, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen?
Vorteile und Herausforderungen bei der Nutzung von Freihandelsabkommen
Der erste Schritt liegt in der Bestimmung, welche Freihandelsabkommen den Unternehmen zur Verfügung stehen. Allein dies kann schon schwierig sein, da weltweit über 500 solcher Abkommen in Kraft sind. Daher ist es unerlässlich, dass sich Unternehmen durch gründliche Marktforschung Klarheit über die Vor- und Nachteile möglicher Zielländer verschaffen.
Dabei ist die Suche nach einem geeigneten Freihandelsabkommen erst der Anfang der Herausforderung. Wenn Unternehmen von diesen Abkommen profitieren wollen, müssen sie eine lange Liste an Schritten abarbeiten, um sicherzustellen, dass sie die Bedingungen des Abkommens einhalten, um die Zahlung von Zöllen zu vermeiden. Dazu gehören die Anforderungen an die Dokumentation über die Lieferanten aller Komponenten und die Warenursprungskalkulation. Dies kann ein sehr beschwerlicher Prozess sein, wenn die Unternehmen versuchen, diese Aufzeichnungen manuell zu führen.
Bei richtiger Anwendung aber liegen die Kostenvorteile klar auf der Hand. Durch die Vermeidung möglicherweise hoher Zölle auf Rohstoffe, Bauteile oder fertige Produkte können sich Unternehmen erhebliche Einsparungen zunutze machen.
Es sind nicht nur die finanziellen Vorteile, die für Unternehmen nützlich sein können. Die Nutzung von Freihandelsabkommen kann nämlich auch einen reibungsloseren Warenverkehr bedeuten und stabile Lieferketten im Rahmen eines günstigeren Handelsumfelds gewährleisten.
Erleichterung durch Automatisierung
Manche Unternehmen befürchten vielleicht, dass die zusätzlichen Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften, die sich aus der Anwendung der FTA-Bestimmungen ergeben, die finanziellen Vorteile wieder zunichtemachen könnten. Das mag zwar so sein, wenn Unternehmen versuchen, dies alles manuell zu erledigen, aber mit den richtigen Softwarelösungen lassen sich viele dieser Prozesse automatisieren – von den Lieferantenerklärungen bis hin zur Warenursprungskalkulation.
Wirksame Tools sind in der Lage, die Ursprungsregeln für mehrere Produkte und Lieferketten zu verfolgen, Vereinbarungen mit Lieferanten einzuhalten, noch zu entrichte Zölle zu berechnen, zu gewährleisten, dass den Zollbehörden die richtigen Bescheinigungen und andere Dokumente ausgestellt werden, sowie die Bestände über den gesamten Lebenszyklus in Echtzeit zu verfolgen.
Ebenso wichtig ist eine globale Lösung, die laufend an die sich verändernden Freihandelsabkommen weltweit angepasst wird. Dadurch wird sichergestellt, dass Unternehmen bei veränderten Umständen schnell gewarnt werden und wissen, was sie zwecks Einhaltung der FTA-Vorschriften tun müssen oder leicht berechnen können, ob es sich lohnen würde, nach neuen Optionen für Lieferketten zu suchen.
Mit dem Einsatz dieser Tools wird es für Unternehmen viel einfacher, die Vorteile von Freihandelsabkommen zu bewerten, die richtigen Entscheidungen für ihre Lieferketten zu treffen und alle notwendigen Compliance-Anforderungen im Auge zu behalten, um das Beste aus diesen Handelsregeln herauszuholen.