Die indische Regierung ist bereit, im nächsten Monat Gespräche über ein neues Freihandelsabkommen mit dem Golf-Kooperationsrat (GKR) aufzunehmen, wie gemeldet wurde.
Wie die Economic Times erfuhr, werden derzeit die Bedingungen für das Abkommen endgültig festgelegt, bevor die Gespräche im November ernsthaft beginnen.
Dem indischen Handelsministerium zufolge hat der bilaterale Handel zwischen dem Land und dem Golf-Kooperationsrat in jüngster Zeit bereits deutlich zugenommen, und zwar von 87,4 Milliarden Dollar im Zeitraum 2020-21 auf 154,73 Milliarden Dollar in 2021-22.
Insgesamt stiegen die indischen Exporte in den GKR um 58,26 Prozent auf etwa 44 Milliarden Dollar im Zeitraum 2021-22, verglichen mit 27,8 Milliarden Dollar in 2020-21. Der Block gilt als wichtiger Handelspartner für Neu-Delhi, der die Gesamtexporte von Waren und Dienstleistungen bis 2030 auf 2 Billionen Dollar steigern will.
Der GKR besteht aus sechs Ländern: Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait, Oman und Bahrain. Indien hat bereits im Mai 2022 ein bilaterales Handelsabkommen mit den VAE geschlossen, das als Grundlage für ein umfassenderes Abkommen dienen könnte.
Handelsexperten haben betont, dass die Region ein großes Wachstumspotenzial für indische Unternehmen bietet, da die Länder des GKR sehr stark von Importen abhängig sind.
Rakesh Mohan Joshi, Direktor des Indian Institute of Plantation Management in Bangalore, erklärte gegenüber der Economic Times: „Wir können unsere Exporte von Lebensmitteln, Kleidung und verschiedenen anderen Waren steigern. Zollerleichterungen im Rahmen eines Handelsabkommens werden uns helfen, diesen Markt zu erschließen. Es wird für beide Seiten eine Win-Win-Situation sein.“
Indien importiert aus der Golfregion vor allem Rohöl und Erdgas aus Ländern wie Saudi-Arabien und Katar, während es unter anderem Perlen, Edel- und Halbedelsteine, Metalle, Modeschmuck, elektrische Maschinen und Chemikalien in diese Länder exportiert.
Die Nachricht kommt kurz nachdem Indien und das Vereinigte Königreich eine Frist für den Abschluss eines Freihandelsabkommens verpasst haben, weil es wegen des Verlangens des Vereinigten Königreichs nach einer Beschränkung der Stahleinfuhren und der Forderung Indiens nach leichterem Zugang zu Großbritannien für Studenten und IT-Arbeitnehmer zu einem Streit gekommen war.