Freihandelsabkommen zwischen EU und Australien liegt nach Scheitern der Gespräche in weiter Entfernung

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Das Scheitern der Gespräche über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien bedeutet, dass es noch Jahre dauern könnte, bis ein Abkommen geschlossen werden kann.


Die Gespräche über ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien sind gescheitert, nachdem beide Seiten in Schlüsselfragen wie der Landwirtschaft keine Einigung erzielen konnten.

Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, nicht kompromissbereit zu sein. Dabei räumten australische Regierungsquellen ein, dass es nun wohl mehrere Jahre dauern wird, bis die Gespräche wieder aufgenommen werden können.

Der australische Landwirtschaftsminister Murray Watt sagte, seine EU-Kollegen seien nicht bereit gewesen, für wichtige Produkte wie Rindfleisch, Schafe, Milcherzeugnisse und Zucker einen ausreichenden Zugang zu den europäischen Märkten anzubieten. 

Er erklärte gegenüber dem australischen Radiosender ABC Radio National, die EU habe sich bei den vor drei Monaten auf den Tisch gelegten Vorschlägen, die Australien abgelehnt hatte, nicht maßgeblich bewegt: „Abgesehen von ein paar kleinen Änderungen sind sie jetzt im Wesentlichen mit demselben Angebot zurückgekommen.“

Australische Industrieverbände, die Canberra gedrängt hatten, beim Abschluss eines Freihandelsabkommens keine Kompromisse einzugehen, begrüßten die Nachricht. In einer Erklärung dankte der australische Bauernverband der Regierung dafür, ein Abkommen abgelehnt zu haben, das die australischen Landwirte benachteiligt hätte.

Der Verbandspräsident David Jochinke sagte: „Die heutige Entscheidung war zwar hart, aber letztlich richtig... Das Angebot hätte den Protektionismus in unseren Handelsbeziehungen mit Europa für eine weitere Generation festgeschrieben.“

Ein Sprecher der EU äußerte sich jedoch enttäuscht über das Ergebnis der letzten Gesprächsrunde, da Optimismus herrschte, dass eine Einigung in greifbare Nähe rückt.

Er fuhr fort: „Die australische Seite hat erneut Forderungen im Bereich Landwirtschaft vorgelegt, die nicht den jüngsten Verhandlungen und den Fortschritten zwischen hohen Beamten entsprachen. Die Europäische Kommission ist bereit, die Verhandlungen fortzusetzen.“

Da im Juni nächsten Jahres die Wahlen zum EU-Parlament stattfinden und die Bundeswahlen in Australien vor Ende des Jahres 2025 liegen, sind beide Seiten der Meinung, dass eine kurzfristige Einigung nicht möglich sein wird.