EU will trotz Drucks aus der Industrie an den nach dem Brexit erhobenen Zöllen für Elektrofahrzeuge festhalten

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Ein hochrangiges Mitglied der Europäischen Kommission hat erklärt, es sei unwahrscheinlich, dass die EU nach dem Brexit ein Abkommen nachverhandeln wird, das ein Inkrafttreten strengerer Ursprungsregeln für Elektrofahrzeuge im Jahr 2024 vorsieht.


Die Europäische Union hat signalisiert, dass die Verschiebung einer bevorstehenden Änderung der Ursprungsregeln, die zu zusätzlichen Zöllen auf aus dem Vereinigten Königreich importierte Fahrzeuge führen könnte, trotz des Drucks führender Automobilhersteller unwahrscheinlich sei.

Nach den aktuellen Plänen wird der Prozentsatz der gesamten Bauteile, die zur Vermeidung zusätzlicher Zölle aus der EU oder dem Vereinigten Königreich stammen müssen, ab Beginn des nächsten Jahres auf 45 Prozent des Werts – und 60 Prozent der Batterie – steigen.

Die Automobilhersteller haben davor gewarnt, sie würden diese Schwellenwerte bis zu diesem Termin nicht einhalten können, und eine Verschiebung dieser Maßnahme bis zum Jahr 2027 gefordert – ein Vorschlag, der bei der britischen Regierung Unterstützung findet.

Ein hochrangiger Beamter der Europäischen Kommission hat jedoch darauf bestanden, dass Brüssel an seinem Zeitplan in dieser Frage festhalten wird, und darauf hingewiesen, dass die Vorschriften dazu beitragen werden, die Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge in der EU zu fördern.

Richard Szostak, Direktor der Europäischen Kommission, sagte, dass die Investitionen in diesem Bereich in der EU „den Bach runtergegangen“ sind, da die Einführung des US-Inflationsbekämpfungsgesetzes viele Autohersteller dazu veranlasst hat, ihre Produktion in die USA zu verlagern, um von den neuen Subventionen zu profitieren.

Die Ursprungsregeln besagen, dass die Batterie in … einem reinen Elektrofahrzeug … entweder als aus dem Vereinigten Königreich oder aus der EU stammend gekennzeichnet werden muss, um den Test zu bestehen, erklärte er diese Woche bei einer Sitzung der Parlamentarischen Partnerschaftsversammlung zwischen der EU und Großbritannien. 

„Eine Lockerung der Regeln würde bedeuten, dass diese Batterien irgendwo anders auf der Welt gekauft werden könnten, z.B. in den USA oder in China.“

Es bestand die Hoffnung, der Druck von Industrieverbänden sowohl im Vereinigten Königreich als auch in der EU würde Brüssel zu einem Einlenken bewegen, sich mit dem Vereinigten Königreich auf eine Lösung des Problems zu einigen. Die Automobilhersteller, u. a. Stellantis, Ford und VW, haben ihre Besorgnis geäußert, sie würden durch die neuen Vorschriften weniger wettbewerbsfähig werden.

Der EU-Autolobbyverband ACEA hat errechnet, dass seine Mitglieder durch die Abgabe zwischen 2024 und 2026 mit Kosten in Höhe von 4,3 Milliarden Euro rechnen müssten. Stellantis warnte sogar, das Unternehmen könnte gezwungen sein, die Produktion zur Vermeidung zusätzlicher Kosten aus dem Vereinigten Königreich zu verlagern.