China droht der EU bei Ausweitung des Handelsstreits mit Vergeltung

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Chinesische Medien haben die Möglichkeit von Vergeltungszöllen auf EU-Waren ins Spiel gebracht, wenn Brüssel sich weiter mit Pekings Handelspraktiken beschäftigt.


Sollte Peking im Rahmen eines laufenden Handelsstreits mit der EU Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, könnten Exporte europäischer Produkte nach China, wie etwa Getränke, von neuen Zöllen betroffen sein, heißt es. 

Bloomberg berichtete, dass Yuyuan Tantian, ein mit Chinas Staatsmedien verbundener Social-Media-Account, kürzlich gepostet hat, die Regierung des Landes „müsse sehr wahrscheinlich eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um zurückzuschlagen“, falls die Untersuchungen der EU wegen angeblicher unfairer Handelspraktiken weitergehen.

In dem Beitrag wurde zwar nicht angegeben, welche Kategorien betroffen sein könnten, aber es wurde festgestellt, dass die EU bei der Ausfuhr von Artikeln wie Wein, Milcherzeugnissen und Flugzeugen auf China angewiesen ist.

Die chinesische Handelskammer in der Europäischen Union hat eine ähnliche Warnung erteilt und erklärt, dass „europäische Weine und Milchprodukte ins Kreuzfeuer geraten könnten“.

Brüssel hat die Auswirkungen der chinesischen Staatssubventionen in einer Reihe von Sektoren untersucht und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr Zölle auf Produkte wie Elektrofahrzeuge und Solarpaneele bekannt geben.

Als Antwort darauf hat China eine eigene Untersuchung wegen angeblichen Dumpings von Chemikalien durch die EU eingeleitet, während es Anfang des Jahres eine Antidumpinguntersuchung gegen EU-Spirituosen, einschließlich Cognac, eingeleitet hat - ein Thema, das beim jüngsten Besuch von Präsident Xi Jinping in Frankreich zur Sprache kam.

Bloomberg stellte fest, dass wahrscheinlich Lebensmittel und Getränke zu den wichtigsten Importen gehören werden, auf Zölle oder andere Handelsschranken gerichtet sind, wenn man die Ereignisse der Vergangenheit als Anhaltspunkt nimmt. Als Reaktion auf wirtschaftliche und politische Streitigkeiten hatte Peking zuvor Beschränkungen für australischen Wein und Gerste, Obst von den Philippinen und norwegischen Lachs verhängt.

Das Fachmagazin „The Drinks Business“ hat darauf hingewiesen, dass solche Maßnahmen den Weinhandel zwischen der EU und China im Wert von 800 Millionen Dollar pro Jahr gefährden können, der fast 70 Prozent der Einfuhren Pekings in diesem Sektor ausmacht.

Am stärksten wären Erzeuger in Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland und Portugal betroffen, wobei derzeit etwa die Hälfte der EU-Weinexporte nach China allein von französischen Weingütern stammen.