Unsicherheit in der Handelspolitik „disrupiert globale Märkte“, so ein neuer Bericht

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Ein neuer Bericht der UNCTAD zeigt, wie die sich verändernden Handelspolitiken den globalen Markt neu gestalten.

 

Während Länder ihre Handelspolitik neu bewerten, stellt die zunehmende Unsicherheit ein Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg dar. In der Regel haben multilaterale und regionale Abkommen den globalen Handel stabilisiert, doch eine Reihe von Maßnahmen im Jahr 2025 führten zu einer Schwächung dieser “rule-based” Systeme und zu einer Volatilität von bisherigen Handelsbestimmungen. 

Dies war eine der wichtigsten Erkenntnisse eines aktuellen Berichts der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD), in dem festgestellt wurde, dass die Unbeständigkeit der aktuellen Handelspolitik bereits zu erheblichen Störungen der globalen Märkte führt.

Volatilität auf den globalen Märkten

Die UNCTAD stellte fest, dass durch handelspolitische Maßnahmen, die Druck auf die Weltwirtschaft ausüben, mit zunehmenden Problemen hinsichtlich Grenzkontrollen, Zöllen und Wettbewerb zu rechnen ist. Dies führt dazu, dass Marktzugänge eingeschränkt werden, Wechselkurse destabilisiert, das Vertrauen zwischen Handelspartnern zerstört und die Entwicklung verlangsamt wird. 

Die jüngsten Einfuhrzölle in den USA haben bereits zu einer Fragmentierung der globalen Märkte geführt. Dieses Beispiel gibt einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte. Da Umfang, Reichweite und Zeitpunkt der politischen Veränderungen unklar sind, fällt es Unternehmen und Regierungen schwer, sich anzupassen. Oft reagieren sie vorschnell – auf eine Weise, die die Märkte verunsichert, noch bevor die Veränderungen überhaupt in Kraft treten.

„Diese Unsicherheiten führen dazu, dass viele Exporteure in Ländern mit niedrigem Einkommen unsicher sind, wie sich die Marktzugangsbedingungen in Zukunft entwickeln werden, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt, Exportstrategien zu planen, Investitionen anzuziehen und effektiv am internationalen Handel und globalen Lieferketten teilzunehmen“, heißt es in dem Bericht.

Diese Faktoren untergraben die wirtschaftliche Stabilität und dämpfen das Wachstum, insbesondere in handelsabhängigen Volkswirtschaften.

Risiken aufgrund von Unsicherheit

Die Unsicherheit in der Handelspolitik wirkt sich zwar auf die meisten Märkte weltweit aus, jedoch sind nicht alle Volkswirtschaften gleichermaßen davon betroffen. Anfälligere Länder, wie beispielsweise Entwicklungsländer, sowie kleinere Unternehmen werden wahrscheinlich größere wirtschaftliche Auswirkungen zu spüren bekommen. Faktoren wie weniger vielfältige Exportmärkte, übermäßige Abhängigkeit von Importen und die Beteiligung an weniger Handelsabkommen machen Unternehmen und Regierungen in Zeiten politischer Unsicherheit anfällig.

Der Bericht stellte fest, dass Störungen der Lieferketten und rückläufige Investitionen, auch Volkswirtschaften mit niedrigerem Einkommen und kleinere Unternehmen stark beeinträchtigen werden, da diesen die Ressourcen fehlen, um wirksam zu reagieren und ihre Politik und Strategien anzupassen.

Größere Unternehmen, die in mehreren Märkten und Ländern mit größeren Exportbasen tätig sind, können den Umsatzverlust durch eine diversifizierte Wirtschaftsstrategie abfedern.  Die Studie hob auch die Vorteile der Teilnahme an Freihandelsabkommen hervor, da diese einen Schutzrahmen bieten, der die Volatilität verringert und langfristige Investitionen fördert.

Unsicherheit reduzieren, Widerstandsfähigkeit stärken

Um den globalen Handel zu sichern und weiteres Wachstum zu fördern, ist Transparenz unerlässlich. Die UNCTAD empfiehlt Regierungen, sich auf die folgenden Strategien zu konzentrieren, um die Auswirkungen politischer Veränderungen abzumildern:

  • Vorabinformation über politische Veränderungen, damit betroffene Parteien entsprechend planen, sich vorbereiten und reagieren können.
  • Anpassung der Politik auf der Grundlage klarer, datengestützter Überlegungen, um strategische Unklarheiten zu verringern.
  • Unterstützung der internationalen Koordinierung durch globale Handelsorganisationen wie die UNCTAD und die WTO, um klare Verhandlungsmethoden zu schaffen.
  • Stärkung der Einhaltung von Verpflichtungen aus Handelsabkommen, um Unternehmen vor den Auswirkungen plötzlicher politischer Veränderungen zu schützen.
  • Diversifizierung der Exportmärkte, um die Abhängigkeit von einem einzigen Markt zu verringern und die Stabilität aller Geschäftsbereiche zu stärken.

Unsicherheiten in der Handelspolitik sind unvermeidlich. Um die Auswirkungen politischer Veränderungen und weltweiter wirtschaftlicher Turbulenzen abzufedern, ist Planbarkeit entscheidend – sie ermöglicht konstruktives Navigieren und planbare Übergänge.