Die EU und China haben direkte Gespräche vereinbart, um einen drohenden Handelskrieg im Vorfeld der für nächste Woche erwarteten Einführung neuer Zölle zu vermeiden.
Sollte keine Einigung erzielt werden, wird die Europäische Kommission ab dem 4. Juli Zölle von bis zu 38 Prozent auf die Einfuhr von Elektrofahrzeugen aus China erheben. Diese Zölle kommen zu den bereits bestehenden Abgaben von zehn Prozent auf diese Produkte hinzu.
Nach einem als „offen und konstruktiv“ bezeichneten Gespräch zwischen EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis und seinem chinesischen Amtskollegen Wang Wentao werden sich Beamte beider Seiten diese Woche in Brüssel treffen, um das Thema zu diskutieren.
Wang traf am Wochenende auch mit dem deutschen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck zusammen. In einem Beitrag in den sozialen Medien erklärte das chinesische Handelsministerium, Wang habe die „starke Unzufriedenheit“ Pekings mit den Maßnahmen, die sie als protektionistisch verstehen, zum Ausdruck gebracht.
In dem Posting heißt es weiter: „Wenn die EU sich ernsthaft an den Verhandlungstisch setzt, ist auch China bereit, den berechtigten Bedenken der jeweils anderen Seite durch Dialog und Absprachen Rechnung zu tragen und die Ausweitung und Eskalation von Handelskonflikten auf rationale und professionelle Weise zu vermeiden.“
Weiters wird Deutschland aufgefordert, eine positive Rolle zu spielen, um die EU davon zu überzeugen, China in dieser Frage auf halbem Wege entgegenzukommen.
Die chinesische Zeitung Global Times zitierte Beobachter mit der Aussage, das beste Ergebnis wäre, wenn die EU die vorgeschlagenen Zölle fallen lassen und sich an die Regeln der Welthandelsorganisation halten würde.
In der Zwischenzeit hat Peking bereits mit Sanktionen gegen die Maßnahmen der EU gedroht, in Form von Zöllen auf Produkte wie EU-Schweinefleisch und Weinbrand.